Der Jahresbericht 2022 'Für gelebte Baukultur' des Innerschweizer Heimatschutz zeigt auf dem Titelbild unsere Schulhausneubauten in Sachseln. Links befindet sich das Primarschulhaus 'Türli' und rechts das Kindergartengebäude 'Arni', der Zwischenraum gibt den Blick frei auf das Stanserhorn. Die Figuren auf den Betonelementen, welche Sachsler Schülerinnen und Schüler zeigen, entstand durch die Zusammenarbeit mit Künstler Christian Kathriner.

Foto: Martin Wittwer

Ersatzneubau

2021-2023

Auf dem bestehenden Sockelgeschoss steht neu ein zweigeschossiger Vollholzbau.
Der Gartenweg in Naturstein führt zum und ins Haus. Die offene Treppe leitet nach oben ins Wohngeschoss von wo sich die Aussicht in und über das in den 70er-Jahren gewachsene Einfamilienhaus-
quartier bis in die Voralpen bietet.

Die Konstruktion ganz ohne Dämm- und Klebstoffe sorgt für ein wohltuendes Wohnklima. Das offene Obergeschoss weitet sich über den ganzen Grundriss und in den Dachraum aus. Eine eingezogene Terrasse mit Treppenabgang verbindet das Wohngeschoss mit dem Garten. Die Schlaf- und Nebenräume befinden sich im Erdgeschoss. Das unveränderte Sockelgeschoss bringt Keller- und Technikräume sowie eine Velogarage unter.

Bauherrschaft: privat
Ausführung: 2022-2023
Holzbau: Küng Holzbau AG
Fotos: Armin Rechberger, Zürich

Ersatzneubau
2019-2021

Der Hybridbau aus einem massiven Sockelgeschoss (Einsteinmauerwerk) und einem Obergeschoss aus Holz (Vollholz) bringt 8 Unterrichtseinheiten unter.
Mit seiner klaren Geometrie, Ausrichtung und Position ist der neue Kindergarten ein weiteres Element in der gewachsenen Figur der Alpnacher Schulanlage und schliesst diese in Richtung Südost annähernd punktförmig ab. Die grosse Ausdehnung der Grundfläche wird durch die Gliederung der Dachlandschaft, welche sich an der Fassade abzeichnet und diese in räumliche Einheiten unterteilt, aufgebrochen und erhält so eine Masstäblichkeit, die einerseits den Übergang zu den angrenzenden Einfamilienhäusern herstellt, und andererseits die Identität stiftet, welche die Kinder mit einem Haus verbinden.

Fotografie: Markus Käch

Ersatzneubau

2015-2021

Die Unterrichtsräume werden auf zwei Gebäude, ein Schul- und ein Kindergartenhaus, aufgeteilt. Die im Sockel des Kindergartengebäudes integrierte Schulküche funktioniert mit einem separaten Zugang als autonome Einheit, womit die unterschiedlichen Schulstufen räumlich entflochten werden und eigenständige Adressen erhalten. Durch diese Aufteilung ergeben sich zwei kompakte und effizient organisierte Gebäudekörper, welche aufgrund ihrer Abmessungen, Proportionen und Setzung im Gelände den Übergang von Schulareal zu Dorfkern definieren und sich angemessen in das Sachsler Ortsbild integrieren. Die Positionierung der Neubauvolumen markiert einerseits den Abschluss der Aufreihung einzelner Schulgebäude zum Dorfkern hin und erweitert andererseits die bestehenden Aussenräume zu einer grosszügigen, zusammenhängenden Schulanlage. Das Konzept ermöglichte eine zeitlich gestaffelte Realisierung in Etappen, ohne die Notwendigkeit von Schulprovisorien.

Bauherrschaft: Gemeinde Sachseln
Wettbewerb: 2015
Ausführung: 2018-2021
Bauherrenbegleitung: BfB AG
Konsten: Waber Architekturrealisation
Bauleitung: Bäbi Architektur GmbH
Kunst am Bau: Christian Kathriner
Signaletik: Heinz Anderhalden
Fotos: Martin Wittwer, freitreppe.com

Renovation und Ersatzneubau Stöckli

2019-2021

Das neue Wohnhaus Mattenweg 18 steht strassen
seitig auf dem Fussabdruck des bestehenden Stöckli. Der Grundriss im Erdgeschoss wird auf die Aussenkanten der vorhandenen Lauben verbreitert, womit genügend Platz für vier Garagen geschaffen wird. Über den laubenartigen Zugang im Zwischenteil gelangt man zum Eingang der neuen Wohnung. 
Auf dem Hauptgeschoss befinden sich die Wohnräume, eine Nasszelle sowie ein Zimmer, welches als Bibliothek, Arbeits- oder auch als Schlafzimmer genutzt werden kann, was das Wohnen auf einer Ebene ermöglicht. Der Wohnraum öffnet sich mit einer grosszügigen Fensterfront gegen den Süden. Der offene Küchenkörper, das Bad und doppelgeschossigen Lufträume zonieren den Grundriss. 
Über die interne Treppe gelangt man in das Dachgeschoss mit Galerie. Das Bad, der Arbeitsplatz und die zwei hohen Lufträume werden direkt über das Dach belichtet. Die beiden Schlafzimmer haben jeweils ein Rundfenster an den Stirnfassaden. Das neue „Doppelstöckli“ eignet sich mit seinen 4 bis 5 Zimmern für das Wohnen im Alter wie auch als Einfamilienhaus und kann als solches autonom funktionieren.
Der massive Sockel besteht aus einem Einstein-Mauerwerk. Die Obergeschosse sind in Holz (Vollholz) ausgeführt. Die inneren Oberflächen sind unbehandelt.

Grafik Fensterländen: Heinz Anderhalden

Fotos: Markus Käch

Erneuerung und Chorraumgestaltung

2018-2021

Arbeitsgemeinschaft mit
Christian Kathriner

Unser Projekt „Canto nuovo“ überzeugte die Jury, indem es sich am Bestand der Kirche orientiert und aus der Geschichte des Baus herauswächst, trotzdem aber als zeitgenössische Arbeit zu erkennen ist. Auf der künstlerischen Ebene findet ein Dialog mit dem Bau statt.

Das Projekt Canto Nuovo will „ein neues Lied anstimmen“, dazu soll zuallererst eine Verschiebung der Perspektive beitragen, die zu einer Revitalisierung des Bestands führt. Die Pracht und Geschichtsträchtigkeit der Kirche und ihrer Ausstattung soll nicht als Hypothek und vererbte Bürde wahrgenommen werden, sondern im Gegenteil mit präzisen Setzungen revitalisiert und zum Sprechen gebracht werden. Auf sensationelle Fremdheit und Kontraste soll bewusst verzichtet werden. Alle neuen Elemente sind dennoch explizit zeitgenössische Werke und heutigen Überlegungen entsprungen und verstehen sich als „Aggiornamento“. Durch die bewusste Farbwahl, Materialisierung, Skalierung, sowie durch die gewählte Symbolik wird eine unmittelbar erfahrbare Einheit gestiet. Die neuen liturgischen Elemente sind keine Hauptdarsteller, sie stimmen sich selbstverständlich in das über Jahrhunderte gewachsenen Ganze ein. Sie sind jedoch so konzipiert und gestaltet, dass sie ihrer hervorgehobenen Funktion in der Liturgie entsprechend wirksam werden, Solisten gleich, welche genau auf Dirigat und Orchester hören.

Fotografie: Martin Wittwer, Düsseldorf

Restauration und Neugestaltung Innenraum

2015-2018

Arbeitsgemeinschaft mit
Christian Kathriner

Nach einer Bauzeit von eineinhalb Jahren wurde die Peterskapelle am Samstag, 8. Dezember 2018 feierlich wiedereröffnet. Der heutige Kirchenraum präsentiert sich aufgeräumt, luftig und frisch ohne dass die Spuren der Geschichte getilgt wurden.
Als ältester in Luzern erhaltener Kirchenbau kann die Peterskapelle als Keimzelle für die entstehende Stadt Luzern bezeichnet werden. Sie wird 1178 erstmals schriftlich erwähnt im Zusammenhang mit der Ernennung eines Leutpriesters durch das Kloster St. Leodegar im Hof. Aus verschiedenen Quellen wissen wir, dass die Peterskapelle auch als Versammlungsraum diente. Unter anderem wurde hier im 15. Jahrhundert die Burgunderbeute verteilt, und im 16. Jahrhundert diente die Peterskapelle zur Vorbereitung der Osterspiele. Sie ist vor diesem Hintergrund ein Kulturdenkmal von ausserordentlich grosser historischer Bedeutung.

Fotografie: Martin Wittwer, Düsseldorf

Ersatzneubau Mehrfamilienhaus

2015-2019

Die Parzelle bot ein grosses Potenzial zur Verdichtung. In zentrumsnaher Lage, in unmittelbarer Nähe zu Bahnhof, Dienstleistungs- und Einkaufszentren, wurde mit dem neu erstellten Appartementhaus der Nachfrage an Kleinwohnungen entsprochen. Zielgruppe: ältere und jüngere Paare, Einpersonenhaushalte, Kleinfamilien. Das Baureglement (Kernzone) lies grundsätzlich ein sehr grosses Volumen zu. Aus ortsbaulichen Gründen kam jedoch eine Vollausnutzung nicht in Frage. Das Volumen ist daher im Grundriss und in der Höhe gestaffelt und somit auf ein optimiertes Mass reduziert. Die durch die Volumenstaffelung segmentierte Fassade nimmt verschiedene Fluchten der Nachbargebäude auf. Mit abgestuften und nach oben zurückversetzten Terrassen und Flachdächern wird eine Dachform geschaffen, welche sich in die Umgebung integriert.

Kosten/Bauleitung: Eggimann Architekten
Fotografie: Martin Wittwer, Düsseldorf

MFH Grundstrasse Sarnen

2011-2015

Im Sarner Dorfkern entstand ein Wohnhaus für Junge und Junggebliebene. Das Gebäude umfasst sechs Studiowohnungen und ein Atelier. Der hohe Gebäudekörper auf dem schmalen Grundstück behauptet sich mit seinem charakteristischen Grundriss und der expressiven Dachform selbstbewusst gegenüber den grossen Volumen in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Dabei übernimmt das Projekt eine Scharnierfunktion zwischen den historischen Bauten und den abstrakten, angrenzenden Flachdachkörpern. Die expressive, zweigeschossige Dachlukarne bietet einen Ausblich durch eine Baulücke in die Bergwelt.

Fünf “loftartige” Studio-Wohnungen mit je ca. 60 m2 Wohnfläche werden über ein offenes Treppenhaus erschlossen. Im zweigeschossigen Dachgeschoss befindet sich eine 3.5-Zimmer Wohnung mit 90 m2 Wohnfläche und einer grosszügigen Dachterrasse.

Kosten und Bauleitung: Eggimann Architekten
Fotografie: Martin Wittwer, Düsseldorf

archdaily.com
pinterest.com
swissarchitects.com

Neubau Mehrfamilenhäuser

2011-2016

Die Setzung und Ausbildung der elf Baukörper wird aus der bestehenden ortsbaulichen Situation und Körnung der umliegenden Gebäude abgeleitet. Vier unterschiedliche Haustypen (Ein- bis Dreibünder) welche mit ihrer Grundrissdisposition gespiegelt und gedreht vorkommen, erlauben eine rationelle Umsetzung eines sinnvollen Wohnungsmixes mit gleichzeitiger Ausbildung von interessanten Zwischenräumen.

Die Gebäudekörper sind jeweils in der Fassadenabwicklung und der Höhe gestaffelt, die Breite der Stirnfassaden aber ist bei allen Häusern wiederkehrend gleich – in der Breite des historischen Wohnhauses Röthlin. Die neuen Gebäudevolumen erhalten so keine eindeutige Ausrichtung, viel mehr ergibt sich ein ortstypisches Zusammenspiel von Stirn- und Seitenfassaden.

Die gestaffelten Körper erlauben eine optimale Setzung innerhalb des verwinkelten Perimeters mit angemessenen Aussenräumen und vielseitigen Quersichten und Ausblicken auf die umliegende Bergwelt. Die Staffelung des Grundrisses ergibt sich durch das Verschieben der Wohnungen entlang dem Erschliessungskern. Jede Wohnung ist von mindestens drei Seiten natürlich belichtet und sämtliche Wohn- und Essbereiche mit den zugehörigen privaten Aussenräumen (eingezogene Balkone) sind südost- oder südwestorientiert.

Nicht nur die Körnung und Abstufung der Gebäudevolumen nimmt Bezug auf die ortstypischen Begebenheiten, auch die Dach- und Fassadengestaltung soll abgewandelte Elemente der umliegenden Gebäude aufnehmen. So sind durch flache Schrägdächer mit teilweise asymmetrischem Giebelstand die einzelnen Finger der Gebäude als eigenständige Einheiten artikuliert. Durch Einschnitte können für die Dachwohnungen ungedeckte Terrassen geschaffen werden. Der gesamte Gebäudekörper wird mit dem Dach über dem Attikageschoss zusammengehalten.

Bauherrschaft: Eberli Sarnen

Baumanagement/GU: Eberli Sarnen
Umgebung Projekt: Stephan Köpfli
Umgebung Realisation: Freiraum Architektur
Kunst am Bau: Kalr Imfeld, Bildhauer
Fotografie: Martin Wittwer, Düsseldorf

Restauration Wohnhaus Kerns

2015-2016

Das denkmalgeschützte Wohnhaus von 1838 wurde sorgfältig restauriert und renoviert. Durch ein neues, aussenliegendes Treppenhaus, welches unterirdisch mit der Tiefgarage der Überbauung Wijermatt verbunden ist, können drei unabhängige Wohnungen erschlossen werden. Im Hochparterre befindet sich eine 4-Zimmer Wohnung mit Gartenzugang, im 1. Obergeschoss eine 3.5-Zimmer Wohnung mit Balkon und im 2. Obergeschoss eine 4.5-Zimmer Maisonettwohnung mit einem spannenden Dachraum und einer grossen Terrasse.

Das Haus ist historisch von hoher Bedeutung (regional mit 19 Punkten). Es wurde vom Obwaldner Arzt Franz Josef Durrer erbaut und ist ein stolzer Vertreter des klassizistischen Biedermeierstils damaliger Profanarchitektur. Die seit der Bauzeit wenig veränderte Bausubstanz zeugt von hoher Bauqualität und Handwerkskunst. Bemerkenswert sind die bis unters Dach massiv gemauerten und bis zu 90 cm dicken Aussenwände. Die Innenräume sind mit kunstvollen Stuckaturen, Wandtäfer und reichhaltigen Parkettböden geschmückt.

Das Haus wird von einem idyllischen Garten umgeben. Die Anlage besitzt einen alten Baumbestand welcher durch neue Pflanzen, Sitzplätze und Wege ergänzt wird, wodurch eine grüne Oase mitten im Kernser Dorfzentrum entsteht.

Die Wohnungsgrundrisse sind geprägt durch die typische Raumgliederung des historischen Gebäudes und sind von allen vier Himmelsrichtungen natürlich belichtet. Die vergleichsweise hohen Räume sind durch zierliche Nussbaumtüren verbunden. In den tiefen Mauern bilden sich raumhohe Fensternischen, welche mit der umlaufenden Wandverkleidung den Räumen einen herrschaftlichen Charakter verleihen.

Fotografie: Martin Wittwer, Düsseldorf

Einfamilienhaus Alberswil

2015

Bauherrschaft: privat
Planung : 2013 - 2014
Bauzeit : 2014 - 2015
Photos: Doris Hüsler

Ersatzneubau

2011

Das bestehende, zu eng gewordene Wohnhaus am Dorfrand von Wolfenschiessen soll einem Neubau, welcher drei Generationen der gleichen Familie Platz bietet, weichen.

Der Ersatzneubau wird, wie seinerzeit das alte Haus, nordseitig im Grundstück platziert und nahe an den Hubel gerückt. Er setzt sich aus zwei ineinander-greifenden Elementen zusammen: einem massiven ‚Rücken‘ als südseitige Verlängerung der bestehenden Garage entlang des Hubels sowie dem davorgestellten, an den Betonteil angelehnten Holzbau. Der Holzbau wird als Referenz an das bestehende Wohnhaus möglichst kompakt und mit ähnlichen Proportionen ausgebildet. Präzise gesetzte Einschnitte und Aufbauten interpretieren auf zeitgemässe Weise typische Elemente der ortsüblichen Wohn- und Bauernhäuser.

Der Neubau bietet mit zwei Wohnungen drei Generationen Platz. Die im Erdgeschoss liegende 4.5-Zimmer Wohnung dient den Eltern als Alterswohnung. Die obere Wohnung mit 8.5-Zimmern erstreckt sich über zwei Geschosse und wird von der Familie der Tochter bewohnt. Beide Wohnungen verfügen über getrennte Eingänge, sind jedoch intern über die Waschküche verbunden.

Beide Wohnungen haben einen teilweise ins Volumen eingeschnittenen Sitzplatz. In der Erdgeschosswohnung liegt dieser an der südwestlichen Gebäudeecke; in der Obergeschosswohnung ist er im Südosten platziert, womit der Hubel direkt erschlossen wird. Vom oberen Sitzplatz führt eine Treppe in den Garten. Der ostseitige Betonrücken nimmt sämtliche Nebenräume wie Keller, Waschküche und Technikräume auf. Die Hauptwohnräume befinden sich im Holzvolumen, wobei die Wohn- und Essräume nach Süden ausgerichtet sind. An der Ostfassade, gegen den Hubel gerichtet, befinden sich Nassräume wie Toiletten und Bäder, sowie die Küchen.

Die hinterlüftete Fassade wird mittels vertikalen, grau lasierten Holzlatten verkleidet. Die in Breite und Tiefe unterschiedlichen Latten werden in einer geplant unregelmässigen Abfolge montiert und ergeben je nach Sonnenstand und Wetter ein abwechslungsreiches Licht- und Farbenspiel. Dieses erinnert an seit Jahrzehnten wettergegerbte Fassaden und hilft dem Haus, sich von Beginn weg im Ortsbild zu integrieren.

ROTER NAGEL NIDWALDEN MARKIERT

An sechs ausgewählten Orten wurde 2011 während zwölf Monaten der rote Nagel in Nidwalden aufgestellt. Diese Markierungen sollen Verborgenes sichtbar machen, Vergessenes in Erinnerung rufen, Hintergründiges in den Vordergrund stellen. Diese Anlässe finden abwechslungsweise alle zwei Monate mit dem Architekturforum Uri statt.

www.innerschweizer-heimatschutz.ch

PUBLIKATIONEN

'Roter Nagel in Nidwalden und Uri'
Karton Heft 6 Januar 2013

'Online-Bericht im art-tv' Die Setzung des roten Nagels am 12.11.2011 durch den Innerschweizer Heimatschutz

'Roter Nagel bezeichnet Baukultur von hoher Qualität' Artikel in der Neuen Nidwaldner Zeitung (NNZ) vom 16.11.11

'Roter Nagel im Garten' Artikel in der ONZ (Obwalden und Nidwalden Zeitung) vom 10.11.11 sowie in der Online-Ausgabe

'Ein neues Haus an alter Stelle' Artikel in Neuen Nidwaldner Zeitung (NNZ) vom 10.11.11

offener Wettbewerb

2022 1.Stufe

Arbeitsgemeinschaft mit
Christian Kathriner

Das neue Luzerner Theater soll ein ebenso festliches wie frisches und einladendes Haus werden. In ihm realisiert sich die Verbindung von aus dem Alltag herausgehobener Besonderheit mit gleichzeitiger inklusiver Offenheit, hin zum Miteinbezug von möglichst vielen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Die Rituale des Theaterbesuchs vollziehen sich hier gleichsam unter den Augen der Öffentlichkeit. Diese programmatische Öffentlichkeit und Offenheit des Gebäudes wird helfen, Schwellenängste abzubauen, Neugier auf Theaterkultur zu wecken und die erneuerte Institution Luzerner Theater nachdrücklich im Bewusstsein von Bevölkerung und Stadt zu verankern. Der hohe Grad an Transparenz dieses neuen Baukörpers, ermöglicht es, die verschiedenen Rituale des Theaterbesuchs selbst – Ankommen, Garderobengang, Aufenthalt und Flanieren durch Foyers und Wandelhallen, Eintritt in den Saal – als exponierten und bewussten kommunikativ-performativen Akt im Stadtraum in Erscheinung treten zu lassen.
Visualisierung: Nightnurse, Zürich
Fotografie: Martin Wittwer, Düsseldorf

Projektwettbeweb auf Einladung

2020

Arbeitsgemeinschaft mit
Imhof Archtietken, Sarnen

Die Hofmattwiese ist Teil des national geschützten Ortsbildes Kirchhofen. Für die Wirkung der Pfarrkirche als Kondensationskern des Ortsbildes ist die Hofmattwiese von grosser Bedeutung. Die Hofmattwiese ist auch die Abgrenzungsfläche zum Dorf Sarnen. Die Wiese bildet den Vordergrund vor dem später ummauerten Felssporn, auf welchem schon im 12. Jahrhundert eine Vorgängerkirche stand. Die Kirchstrasse ist die älteste Verbindung zwischen Dorf und Kirchhofen. Bis in die 70er Jahre war sie beidseitig nur mit je einer Häuserreihe bebaut, welche aus verschiedenen Jahrzehnten stammen. Vorwiegend stehen sie giebelständig zur Strasse und zeigen sich als Massivbauten. Diese Bebauungsstruktur ist Vorbild für die vier Häuser unterhalb der Kirche. Drei Viertel des Neubauvolumens entfallen auf den Siedlungsteil entlang der Sarneraa, dessen Gebäudegruppe sich als eigenständiges Quartier präsentiert, losgelöst von dörflichen Strukturen. Mit einer Gebäudeflächenziffer von ca. 0.55 weist das neue Aa-Quartier damit eine höhere Dichte auf als der Sarner Dorfkern. Die Bauten haben vier Vollgeschosse und ein Attikageschoss. Die Gebäudehöhe wurde bereits 2012 in der Testplanung erarbeitet und lässt die Neubauten von der südlichen Talflanke (Flüeli) her gegenüber der Pfarrkirche als ihr untergeordnet erscheinen. Mit den Bauten der Flusshäuser wird der Lauf der Sarneraa nachgezeichnet. Die Wiesenhäuser führen die Zeile der Häuser an der Aa aus den 80er Jahren in einem leichten Bogen bis zur Rütistrasse weiter. Die Sichtbezüge zur Kirche St.Peter und Paul werden mit der Setzung der Häuser gewährleistet. Aufgrund der grossen Bedeutung der Hofmattwiese im national geschützten Ortsbild Kirchhofen verzichten wir auf eine stark zäsierende oberirdische Verbindungsstrasse zur angrenzenden Liegenschaft Rietli. Der Autoverkehr soll dereinst unterirdisch geführt werden.

Landschaftsarchitektur: Freiraumarchitektur, Luzern

Wettbewerb mit Präqualifikation

2022

Die Schulanlage im Dorf Root ist ein über Generationen gewachsenes Konglomerat von verschiedenen Gebäuden aus unterschiedlichen Zeiten. Zusammen bilden sie eine Figur, welche ausgehend vom heutigen Gemeindehaus, entlang der Hanglinien in Richtung Norden wächst. Den markanten südli- chen Auftakt in die Schulanlage und deren Aussenraum macht das 1926 im Heimatstil erbaute Schulhaus St. Martin mit seinem Eingangsturm. Der Projektvorschlag „Heureka“ setzt am gegenüberliegenden Ende der Schulanlage einen ihm verwandten Gebäudekörper, welcher die Unterrichtsräume der Sekundar- schule unterbringt. Ähnlich wie bei seinem Vorfahr sind die Klassenräume darin konsequent in den Südosten orientiert Das Raumprogramm ist in verschiedene Gebäudeteile ge- staffelt und gliedert. Die ersten beiden Geschosse des Schul- hauses sind als Zweibünder mit innenliegender Erschliessung organisiert und bringen die Werk-, Textil-, und Fachunterrichts- räume unter. Mit einer als Lichthof ausgestalteten Fuge folgt hangseitig die Sporthalle, welche sich im ansteigenden Terrain einbettet und bis an die höher gelegenen Sportplätze reicht. Die beiden obersten Geschosse, welche als Einspänner die Klassen- und Gruppenräume beherbergen, formen jenen Gebäudeteil, welcher in seiner Massstäblichkeit und Körnung mit den bestehenden Bauten in Dialog tritt, und so die Geschichte der gewachsenen Figur in einer gewohnten Einheit weiterschreibt und vorerst abschliesst. Während der Neubau eine typologische und volumetrische Verwandtschaft mit dem Schulhaus St. Martin aufweist, bietet er in Materialisierung und Fassadengestaltung eine zeitgemässe Adaption von charakter- istischen Elementen der Widermattschulhäuser. Die wiederum dem Schulhaus St. Martin verwandte, turmartige Erschliessung setzt durch seine Position und die Inszenierung der vertikalen Personenströme ebenfalls einen räumlichen Akzent und stiftet so dem aufgewerteten nördlichen Areal eine starke Identität.

Landschaftsarchitekt: Jodock Imhof

Studienauftrag auf Einladung

2021

Arbeitsgemeinschaft mit
Lütolf Scheuner Architekten

An der vom SIA Zentralschweiz lancierten Veranstaltung im Jahr 2019 fand unter dem Titel „Zwischenstadtundland“ eine Podiumsdiskussion über den Entwicklungsschwerpunkt Luzern Ost statt. Das Gebiet mit seinen sieben Gemeinden ist von einer imposanten Verkehrsachse geprägt. Gerold Kunz, Podiumsteilnehmer, Architekt und selbst Bewohner von Ebikon formulierte in seinen Überlegungen pointiert: „Die Strasse gibt Ebikon grossartige Räume, diese müssen nur wachgeküsst werden. Eine Strasse bedeutet auch Leben und bietet für Ebikon gewaltige Dimensionen und Möglichkeiten!“ Diese Haltung widerspiegelt, dass auch vorgefundene, in der Wahrnehmung oft negativ behaftete Gegebenheiten transformiert und mit den richtigen Interventionen und Massnahmen in Qualitäten umgewandelt werden können. Unter diesem Gesichtspunkt bietet die Planung für die Entwicklung des Areals der Emil Frey AG eine hervorragende Ausgangslage: die Chance einen unverwechselbaren Ort zu schaffen!

Landschaftsarchitektur: Atelier Oriri, Kerhsiten

Visualisierungen: PYXEL GmbH, Luzern

offener Wettbewerb
2020 | 1.Stufe

Arbeitsgemeinschaft mit
Christian Kathriner

IKAT baut an der Geschichte des 'Palazzo Rosso' weiter. Es verbindet Wahrung des Bestands und Erneuerung der Ausstrahlung in Form einer metallenen Schatulle, welche je nach Bedürfnis partiell öffen- oder durchgängig schliessbar ist. Das Projekt verwebt Bestand und Neubau. Die Anordnung von unten liegendem großem Saal und darüberliegender Etage mit Atelier, Schulungsräumen und Büros ermöglicht den vollständigen Erhalt des Treppenhauses als Kernstück der historischen Substanz. Dies erlaubt eine zusammenhängende Abfolge der Ausstellungsräume und Stockwerke, ohne den Museumsrundgang durch ein Administrations-Geschoss zu unterbrechen. Die Atelierräume unter dem Dach profitieren von idealen Lichtverhältnissen. Volumetrie und Materialisierung manifestieren die Bedeutung des Museums in der Dächerlandschaft der Stadt. Während die Präsenz der Erweiterung im Strassenraum nur bedingt wahrnehmbar ist, entfalten Detaillierung und Massstäblickeit des Daches eine adäquate Prägnanz als identitätsstiftende Institution im städtebaulichen Kontext. Die Fenster weisen geöffnet oder verschlossen auf die innere Nutzung hin und rhythmisieren die Fassade. Mechanisiertes Aufdrehen im Dachgeschoss oder Auffalten der Blechlamellen im Saalgeschoss ermöglichen einen dosierten Lichteinfall oder gezielten Ausblick. Die imposanten, hohen Ausstellungswände des mit moderner Technik versorgten neuen Saales ermöglichen ein eindrückliches und wandlungsfähiges Raumerlebnis.

Studienauftrag Kappelplatz Luzern
2017 | 3.Rundgang
Arbeitsgemeinschaft mit
hummburkard architekten

An exklusiver Lage, wo sich Kapell- und Hans-Holbein-Gasse kreuzen, soll ein Ersatzneubau entstehen, der seine wichtige Rolle am Kapellplatz wahrnimmt und sich mit subtiler Eigenständigkeit in das historische Gefüge eingliedert. Eine regelmässige Lochfassade ersetzt das fensterlose Gesicht des bestehenden Gebäudes und schafft eine neue, klare Adresse im Zentrum von Luzern.
Der Neubau nimmt mit seinen (in Richtung Platz) wechselseitig zueinander verschobenen Geschossen die horizontale Gliederung klassischer Gesimse auf, welche Sockel- und Mezzaninegeschoss abzeichnen. Die Gliederung und Perforation der muralen Fassade kann als Schnittmenge der zeitgenössischen Bedürfnisse und dem historischen Bestand des Ortes gelesen werden. Die Teilflächen nehmen die Massstäblichkeit des Ortes auf, Grösse und Proportion der Öffnungen nehmen Bezug zu den Nachbargebäuden und bewirken die gewünschte einladende und positive Ausstrahlung. Der archetypische Gebäudekörper, welcher vom bestehenden Volumen in geringem Ausmass abweicht, wird in der Länge durch drei markante, die Traufe unterbrechende Dachaufbauten rhythmisiert. Sie betonen
die Vertikale in der moderat hohen Längsfassade. Die Lukarne an der Gebäudeecke stärkt die Präsenz des Hauptzugangs und nimmt Bezug zum sich öffnenden Raum am Kapellplatz. Die Fortführung der Schaufenster entlang der Hans-Holbein-Gasse wertet den nördlichen Durchgang auf. Das neue Haus schmückt sich rundum mit einem Kleid aus Kalkstein in einem warmen Grauton. Die Oberfläche ist fein struktu- riert und durch das geschlossene, laufende Fugenbild gegliedert. Der Sockel ist ortstypisch mit Granit verkleidet. Die Fensterrahmen aus Messingprofilen mit umlaufender Schattenfuge untermauern den Glanz edler Einfachheit.

Visualisierungen: Nightnurse, Zürich

Wettbewerb mit Präqualifikation

2019 | 1.Rang

Abteitsgemeinschaft mit
Christian Kathriner

Canto Nuovo will „ein neues Lied anstimmen“, dazu soll zuallererst eine Verschiebung der Perspektive beitragen, die zu einer Revitalisierung des Bestands führt. Die Pracht und Geschichtsträchtigkeit der Kirche und ihrer Ausstattung soll nicht als Hypothek und vererbte Bürde wahrgenommen werden, sondern im Gegenteil mit präzisen Setzungen revitalisiert und zum Sprechen gebracht werden. Auf sensationelle Fremdheit und Kontraste soll bewusst verzichtet werden. Alle neuen Elemente sind dennoch explizit zeitgenössische Werke und heutigen Überlegungen entsprungen und verstehen sich als „Aggiornamento“. Durch die bewusste Farbwahl, Materialisierung, Skalierung, sowie durch die gewählte Symbolik wird eine unmittelbar erfahrbare Einheit gestiet. Die neuen liturgischen Elemente sind keine Hauptdarsteller, sie stimmen sich selbstverständlich in das über Jahrhunderte gewachsenen Ganze ein. Sie sind jedoch so konzipiert und gestaltet, dass sie ihrer hervorgehobenen Funktion in der Liturgie entsprechend wirksam werden, Solisten gleich, welche genau auf Dirigat und Orchester hören.

Projektwettbewerb auf Einladung

2018

Das Planungsareal bildet den vorläufigen Abschluss der sich vom nördlichen Dorfeingang Richtung Süden entwickelnden, kleinmassstäblichen Häuserzeile und markiert gleichzeitig den Eingang zum eigentlichen Dor ern von Sachseln. Auch wenn die Betriebsbauten der Reinhard AG auf der gegenüber liegenden Seite der Allmendstrasse eine grössere Körnung vorweisen, sollen die beiden vorgeschlagenen Neubauten in ihrer Volumetrie und Setzung dem überlieferten Bebaungsmuster der Wohnbauten folgen und dieses weiterführen. Ihre Positionierung erfolgt aus zwei Gründen im östlichen Bereich des Planungsperimeters. Zum Einen soll im Bereich der Einmündung Allmendstrasse in die Brünigstrasse der baumbestandene Grünraum erhalten und als gemeinschaftlicher Dorfgarten neu belebt werden, zum Anderen rücken die neuen Bauten bewusst in den Hintergrund und lassen dem historischen Wohnhaus den gebührenden Freiraum um dessen Präsenz zu stärken. Gleich wie die neuen Bauten wird so auch der qualitätsvolle Aussenraum Teil der Weiterführung des Dorfgefüges, und ermöglicht trotz Verdichtung weiterhin abwechslungsreiche Durchblicke und Aussichten auf die nähere und weitere Umgebung.

Projektwettbewerb auf Einladung
2018 | 4.Rang / Ankauf

Das „Mattli“ im historischen Kern von Stansstad entstand als bäuerlich geprägtes Fischerdorf. Der Planungsperimeter zwischen der zur Fischergasse orientierten Häuserzeile und dem Mülibach ist eine Art Hinterhof mit Nutzbauten und -gärten. Die heutige Identität des Planungsperimeters ist stark de niert durch die umrandenden Gebäuderückseiten mit ihren Anbauten und Bauten der „zweiten Reihe“. Trotz zum Teil stark vernachlässigter Bausubstanz hat der Ort eine romantische Dimension des Rückwärtigen, Hofartigen.
Der Projektvorschlag nimmt dieses Thema als Geschichtsbezug und als identitätsstiftendes Merkmal für die neu entstehenden privaten und öffentlichen Aussenräume auf. Die jeweils zu Zweien ineinander verschränkten Dorfhäuser thematisieren mit ihrer Volumetrie, Erschliessung und Fassadengestaltung Vor- und Rückseite zu Strasse und Gassen und zu den in Mauern gefassten, erhöhten Gärten.

Landschaftsarchitektur: Atelier Oriri, Kehrsiten

Projektwettbewerb mit Präqualifikation

2016 | 1.Rang

Arbeitsgemeinschaft mit
Christian Kathriner

Verschiedenste Bedürfnisse, bestehende und neue Nutzungen, Denkmalcharakter, historische Bedeutung und bauliche sowie technische Auffrischungen kommen bei der Citypastoral in der Peterskapelle zusammen. Das Projekt Passepartout nimmt sich zum Ziel, mittels gezielten, sorgfältigen Interventionen den Raum, seine Proportionen, Achsen und Einrichtungen zu klären und mit den neuen Anforderungen in Einklang zu bringen.
Durch eine angemessene Gestaltung und Materialisierung einzelner neuer Elemente wird der Charakter einer schlichten und intimen Kapelle beibehalten, jedoch bei der Überführung in ein zeitgemässes Erscheinungsbild nicht banalisiert – die Peterskapelle wird mit einem ‚Glanz edler Einfachheit’ versehen.
Ein wesentliches Element für die räumliche Klärung und Schaffung der angestrebten kontemplativen Atmosphäre ist der Bodenbelag. Der gegossene, hellgraue Terrazzo ebnet das Gefälle vom Eingang zum Altar aus. Dadurch wird einerseits der Raum in sich ruhiger, andererseits entfällt eine der beiden Stufen zum Chor.
Die neue ,Bestuhlung’ – reduziert zugunsten einer freieren Raumwahrnehmung und grösseren Flexibilität für gottesdienstliche Feierformen – kann je nach Anlass erweitert oder reduziert und unterschiedlich angeordnet werden. Kürzere, mobile Bänke für drei bis vier Personen in filigraner Holzkonstruktion mit offenen Rückenlehnen können für raumsparende Lagerung zusammenklappt werden. Die Kniebänke können bei Bedarf (z.b. Konzert) individuell hochgeklappt werden.
Die Gestalt des neuen Altars ist von elementarer Einfachheit. Zwei weisse Marmorblöcke und ihre gespiegelten Äderungen sind zum symmetrischen Bild gefügt. Auf diese aufgelegt ist das dritte Element, eine horizontale Platte aus schwarzem Melchtaler Marmor, dem Bergtal der Einsiedelei des hl. Bruder Klaus. Diese Materialisierung nimm klar Bezug auf die bestehenden Altäre, mit ihrem schwarzen Stuckmarmor und dessen Quarzäderungen. Der neue Altar wird aus der verdrehten Achse des Hochaltars in die Hauptachse des Raumes gesetzt. Der stabile, helle Block trägt den ruhenden, lastenden dunklen Block.
Das Ruhen und Lasten ist ganz direkt als physisch erfahrbare Tektonik erlebbar. Der Ort des Altars erhält somit sprichwörtlich sein Gewicht. Die Prinzipien von Statik und Tektonik verweisen direkt und unmittelbar auf das Weltgebäude der Schöpfung, das Äderwerk der Marmorflächen kann gelesen werden als Möglichkeit der Introspektion in die Schöpfung der Welt. Der Altar ist in seiner Semantik befreit und elementar, keine weiteren Symbolismen oder überladene Metaphorik trüben seine Unmittelbarkeit.
Auch die Beziehung des neuen Altars zu Hoch- und Seitenaltar ist bewusst oszillierend gehalten. Die strahlend helle Partie lässt den neuen, in seinen Abmessungen relativ zurückhaltenden Altar vor dem dunklen Hintergrund auf das Deutlichste hervortreten. Gleichzeitig verschmilzt der dunkle Part bei gewissen Lichtsituationen mit dem dunklen Grund des Hochaltars. Beide Eigenschaften rahmen und steigern die Präsenz des Tabernakels.
Neuere liturgische Gestaltungen behandeln den Ambo häufig lediglich als eine formale Variation des Altars. Dies hat zur Folge, dass die Wichtigkeit des Ambo als Ort der Verkündigung des Wort Gottes nicht die gebührende Ausstrahlung findet. Entgegen dieser heute oftmals angewendeten Praxis, wird der neue Ambo offensichtlich gerade nicht von der Gestalt des neuen Altars abgeleitet. Sein geheimnisvoller, stilisierter Faltenwurf spricht wie der Altar von elementarer Statik und Tektonik – seine vielfach komplexere Form ist so gestaltet, dass sich ihm die Aufmerksamkeit der Gläubigen von Selbst zuwendet. Wie der neue Altar sucht auch der neue Ambo seine natürliche Anbindung und Beziehung zum historischen Bestand und findet sie auch in den goldgefassten Partien der Altäre. Zudem verweist die Polymentvergoldung auf die Dimension des Tabernakels und rückt die zentrale Bedeutung der Verkündigung des Wort Gottes in den Vordergrund. Die Schauseite des Ambo wird gemäss dieser Gewichtung zum Evangeliar, auf das die heilige Schrift aufgelegt werden kann.
Unter der Empore bilden drei möbelartige Einbauten mit hellem, geriegeltem Ahornholzfurnier verkleidet einen abgerundeten Windfang, welcher die Besucher in einer dramaturgisch inszenierten, fliessenden Bewegung seitlich in den Hauptraum führt. Hinter dem axial positionierten, halbrunden Paravent wird der bestehende Taufstein in die Raumachse gesetzt.
Die Einbauten unter der Empore sind eigenständige, eingeschobene Elemente welche nicht mit der bestehenden Bausubstanz verbunden sind und sich dem Kirchenraum dezent unterordnen. Durch ihre vor- und rückspringende vertikale Lamellenfaltung ergibt sich eine einfache konstruktive aber gleichzeitig ornamentale Erscheinung. Die optisch störenden Aufgänge zur Empore werden bereinigt. Die beiden symmetrisch angeordneten seitlichen Einbauten beherbergen einen Arbeitsplatz, einen Besprechungs- und Besinnungsraum, einen Beichtstuhl –wo die traditionelle Beichte auch weiterhin stattfinden kann – und eine ‚Nischenkapelle’ für die Pietà.
Der Arbeitsplatz ist als eine Art Studiolo offen ausgebildet und vom Hauptraum her einsehbar. Dies erleichtert den Kontakt zwischen Besucher und Seelsorger. Für Gespräche zu zweit oder in einer kleinen Gruppe bietet der angrenzende Besprechungsraum die erwünschte Rückzugsmöglichkeit. Gleichzeitig kann dieser Raum auch als individueller Besinnungsraum genutzt werden. In der Rückwand des Studiolo wird ein neues Fenster vorgeschlagen, welches sich an der Fassade auf Augenhöhe mit einer Vitrine für Veranstaltungshinweise verbindet. Damit erhellt einerseits natürliches Licht den Arbeitsplatz und Besprechungsraum, andererseits ermöglicht der kleine Mauerdurchbruch einen unerwarteten Bezug nach Aussen. Mit dem ,Fenster‘ zeichnet sich das Erscheinungsbild des neuen Citypastoral subtil an der Eingangsfassade ab.

Wettbewerbsteam:
Daniel Durrer & Reto Durrer (Durrer Architekten)
Christian Kathriner (Bildender Künstler, Luzern)
Wendelin Odermatt (Restaurator, Stans)
Christian Deuber (Lichtplaner, Luzern)

Sia TEC21

offener Projektwettbewerb

2015 | 1.Rang

Situation und Konzept:
 Das gewünschte Raumprogramm wird auf zwei Gebäude, ein Schul- und ein Kindergartenhaus, aufgeteilt. Die im Sockelbereich des Kindergarten-
gebäudes integrierte Schulküche funktioniert
 mit separatem Zugang als weitere autonome Einheit, womit die unterschiedlichen Schulstufen räumlich optimal entflochten werden und eigenständige Adressen erhalten.


Durch diese Aufteilung ergeben sich zwei kompakte und effizient organisierte Volumen, welche aufgrund ihrer Abmessungen, Proportionen und Setzung im Gelände souverän den Übergang
 von Schulareal zu Dorfkern vermitteln und sich angemessen in das Sachsler Ortsbild integrieren. Die Positionierung der Neubauvolumen markiert einerseits den Abschluss der Aufreihung von einzelnen Schulgebäuden zum Dorfkern hin und erweitert andererseits die bestehenden Aussenräume zu einer grosszügigen, zusammenhängenden Schulanlage.

Das vorgeschlagene Konzept ermöglicht eine zeitlich gestaffelte Realisierung in Etappen, ohne aufwändige Provisorien. Die neue Grundschule kann neben dem bestehenden Türlischulhaus gangseitig erstellt werden, ohne dass der Schulbetrieb empfindlich eingeschränkt wird. Der Neubau des Kindergartens/Schulküche lässt sich anschliessend – nach Rückbau von Schul- und Schwesternhaus – aufgrund seiner einfachen Struktur in Elementbauweise
 und ohne Untergeschoss in kurzer Bauzeit realisieren.

Landschaftsarchitektur: Benedik Stähli

Projektwettbewerb auf Einladung

2017

Entlang dem neuen Wihaldeweg, welcher sich als Spielstrasse vom Oberhusbach der natürlichen Hangneigung folgend in einer sanften Steigung in Richtung Hobacherwald erstreckt, werden acht gleichartige Gebäudekörper mit identischem Fussabdruck so zueinander platziert, dass interessante und grosszügige Zwischenräume entstehen und insgesamt 44 neue Wohnungen von der idealen Besonnung und den abwechslungsreichen Nah- und Fernsichten profitieren. Die als horizontal gestaffelte Zweibünder kompakt organi- sierten Haustypen nehmen in ihrer Volumetrie die Körnung der umliegenden Bebauungsstrukturen auf. Die acht Baukörper sind behutsam in die bestehende Topographie gelegt, womit der Einsatz von Stützmauern auf ein Minimum beschränkt wird und der Landschaftsraum im natürlich gewachsenen Terrain das Areal durch fliesst und als solcher erfahrbar bleibt.

Projektwettbewerb auf Einladung

2013 | 1.Rang

Lara (6): Heute hatte ich meinen ersten Tag im Kindergarten „Fuchur“.Darauf habe ich mich richtig gefreut, meine beste Freundin Annette ist auch inmeiner Gruppe und wir können fast alles zusammen machen. Als ich mit Mammiund Pappi angekommen bin, habe ich auf der farbigen Treppe bereits ein paarandere Kinder spielen gesehen und Frau Britschgi, unsere Leiterin, hat uns beimEingang unter dem grossen Dach begrüsst. Wir sind dann alle zusammen zu unserer Garderobe gelaufen, wo wir unser Plätzli aussuchen und mit farbigen Filztieren dekorieren durften. Frau Britschgi hat uns dann den ganzen Kindergarten mit allen Räumen gezeigt – bei den Musikräumen habe ich mich mit Annette hinter dem grossen Vorhang versteckt, bis wir lachen mussten und die Anderen uns gehört haben. m Kindergartenraum gefällt mir das kleine Hüsli für die Gruppenarbeiten am Besten. Dort hat es so gemütliche Sitzgruppen mit vielen tollen Bilderbüchern und man kann die Vögel in den Bäumen und die Gleit-schirmflieger über den Bergen beobachten. Das Znüni haben wir alle zusammen auf dem Balkon gegessen; aber ich habe ganz schnell gemacht, damit ich zuerst beim Riitiseili bin. Dort könnte ich stundenlang schaukeln, aber die anderen wollen ja auch mal drauf. Die anderen Kinder sind eigentlich ganz lieb, aber ich kenne noch nicht alle Namen. Ich habe dann noch etwas die vielen Schmetterlinge, die um die Blumen in der Wiese tanzen, beobachtet. Danach haben wir alle zusammen Kräuter aus dem Garten gesammelt und damit viel feinen Tee gemacht, den gibt’s dann morgen zum Znüni im Wald. Frau Britschgi hat uns dann noch im Kreis den Anfang vom Buch „Die unendliche Geschichte“ erzählt, und ich bin schon gespannt, wie die Geschichte von Bastian weitergeht. Aber heute hat’s nur noch für unser Gruppenlied gereicht und dann war unser erster Tag im Kindergarten schon fertig. Ich freue mich bereits auf morgen – es gibt noch so viel zu entdecken...

Projektwettbewerb auf Einladung

2010 | 1.Rang

Mittels eines Studienauftrages wurde ein Vorschlag gesucht, welcher zu wirtschaftlich guten Bedingungen eine Siedlung mit hoher Wohn- & Lebensqualität auf dem zentral gelegenen Grundstück Wijermatt in Kerns ermöglicht. Es wird die Realisierung einer nachhaltig konzipierten Anlage mit ca. 85 Miet- beziehungsweise Eigentums-wohnungen beabsichtigt.

Der Studienauftrag wurde durch die Eberli Generalunternehmung AG Sarnen in Auftrag gegeben und in einem Konkurrenzverfahren mit vierArchitekturbüros durchgeführt.Durrer Architekten konnten mit ihrem Projekt „Scheeni Uissichte“ das Preisgericht überzeugen. Es ist ihnen gelungen mit den geplanten Neubauten auf die Massstäblichkeit der Umgebung und auf die geforderten betrieblichen Vorgaben einzugehen.

Durrer Architekten wurden mit der Überarbeitung des Wettbewerbprojektes und der weiterenPlanung beauftragt. Die Quartierplaneingabe ist auf Ende Jahr und die Baueingabe im Frühling 2011 geplant.

Auszug aus dem Jurybericht:

Obwohl wir uns in einem Gebiet mitunterschiedlichen Bautypen ausverschiedenen Zeiten befinden, ist ihre Bauten sowohl in Bezug auf dieKörnung und Massstäblichkeit wieauch auf ihre Stellung innerhalb derUmgebung verweben. Dieses zentrale Anliegen setzen sie auf überzeugende Art um, die Neubauten
sind im Situationsplan kaum auszumachen, in der Architektur sprechen sie dann richtigerweise eine eigene zeitgemässe Sprache von ebenfalls
hoher Qualität.

Die durch die geforderte Verbindung bestehende Gefahr, das zusammenhängende Gebiet zu teilen wird durch die geschickte Strassenführung vermieden, das Areal wird gleichmässig möbliert, sodass auch alle Aussenräume ähnliche Abmessungen erhalten.

Sämtliche Einheiten der zwei- bis dreibündigen Typen orientieren sich
in drei bis vier Richtungen. So entstehen differenzierte Ausblicke in verschiedene Richtungen und eine attraktive Spannung zwischen ‚dörflicher’ Dichte und Weite. Das bestehende Haus ‚Röthlin’ wird respektvoll behandelt, behält seinen Umschwung und wird sogar zur Referenzgrösse für die Stirnfassaden der neuen Wohnhäuser.

Die Wohnungen sind klar organisiert, mit wenigen Ausnahmen gut orientiert und besonnt und die meisten Nassräume liegen an den Fassaden.
Zwei von der neuen Durchfahrtsstrasse erschlossene Parkgaragen sind direkt mit den einzelnen Wohnhäusern verbunden, ein ‚organisches’ Wegnetz garantiert die notwendigen Fussgängerverbindungen.

Zusammenfassend handelt es sich bei dem Projek um ein sehr stimmiges, sich sensibel mit der Umgebung verbindendes Projekt von hoher Qualität, das trotz starkerIntegration ein hohes Mass an Eigenständigkeit und Identität besitzt.

Verfahren: Studienwettbewerb auf Einladung
Auslober: Eberli GU

offener Projektwettbewerb

2015

„Ein Kind hat drei Lehrer: Der erste Lehrer sind die anderen Kinder. Der zweite Lehrer ist der Lehrer. Der dritte Lehrer ist der Raum“ – Otto Seydel

Mit seiner klaren Figur und Ausrichtung wird das neue FuSTA/ KIGA-Haus zum selbstbewussten Baustein in der ge- wachsenen Schulanlage Rohr und schliesst diese im Norden linear ab.
Die Positionierung bewirkt eine starke Präsenz beim Eingang zum Schulareal und schafft im Süden eine grosszügige, gut besonnte und von der Hinterdorf- strasse abgeschirmte Rest- und Freifläche für Aussenaktivitäten.
Die beiden Betriebseinheiten werden in zwei eigenständigen Gebäuden unterge- bracht, sind aber durch einen Zwischenhof dem geschützten Aussenbereich der Krippe – und einer durchgehenden Fassadengestaltung zu einer formalen Einheit zusammengefasst. Die grosse horizontale Ausdehnung der Fassade wird durch den Rhythmus der Dachform wieder aufgebrochen und erhält eine „häusliche“ Massstäblichkeit. Abstrakt gehaltene Öffnungen überlagern jeweils zwei Gibelkörper und fassen die dahinter liegenden Nutzungseinheiten zusammen.
Der Zugang für Hort und Krippe erfolgt prominent über den Vorplatz am Tor zur Schulanlage, die Kindergarten werden über den südlichen, von der Strasse abgewandten Aussenbereich erschlossen. Die gedeckten Eingänge sind jeweils mit Volumeneinschnitten ausgebildet.
Die drei autonomen Kindergarten sind ebenerdig nebeneinander organisiert, gleich ausgerichtet und können bei Bedarf intern verbunden werden. Die Haupträume werden durch eingeschobene Körper wie dem gedeckten Aussenraum, dem als „Haus im Haus“ ausgebildeten Arbeitsraum sowie dem Serviceblock zoniert. Der mit einer Schiebewand akustisch abtrennbare Gruppenraum schliesst direkt an den Hauptraum an und erlaubt räumliche Quersichten und Sichtkontakt.
Die Räume sind durch zwei Fassaden und mehrere Oblichter genügend belichtet, erlauben vielseitige Ausblicke und das unmittelbare Erfahren des Tageslichtverlaufs. Die Gibelform generiert einerseits eine grosszügige Raumwirkung und vermittelt andererseits eine häusliche Geborgenheit. Krippe und Hort sind auf zwei Geschossen organisiert. Ein gemeinsamer Eingangsbereich erschliesst im Erdgeschoss die zwei symmetrisch angeordneten Krippen, welche durch den verglasten Mehrzweckraum verbunden sind. Der grosse Spielraum öffnet sich jeweils seitlich zur Umgebung hin und bietet im Osten einen direkten Zugang zum geschützten, gemeinsamen Aussenraum.
Im Obergeschoss befinden sich die Räume des Horts. Aufenthalts- und Essbereich sind im Westen mit Aussicht auf Schule und „Schachenbalkon“ untergebracht. Ebenso wie bei den im Osten angeordneten Mehrzweckräumen lassen sich hier die einzelnen Einheiten mittels Faltwand unterteilen oder zusammenlegen und erlauben eine flexible Nutzung. Für die Erschliessung des Obergeschosses kann bei Bedarf ein Treppen- oder Personenlift eingebaut werden.
Der Aussenraum ist entsprechend den unterschiedlichen Bedürfnissen der Funktionseinheiten gestaltet. Die grosszügige Auskragung im Eingangsbereich schafft einen vielseitig nutzbaren gedeckten Aussenbereich für die Kinder vom Hort. Er öffnet sich zur Schule und zum neu geschaffenen Rasenplatz. Die intensiv begrünte, grosszügige Spielwiese wird lediglich mit ein paar schattenspend- enden Bäumen eingerahmt und integriert gleichzeitig die Sitzgelegenheiten vor der bestehenden Turnhalle.

offener Wettbewerb

2007 | 3.Preis

Der neue Hauptsitz der Obwaldner
Kantonalbank wird in einer Ge-
bäudegruppe, bestehend aus dem
repräsentativen Altbau von 1908/09
sowie zwei etappiert erstellten Büro-
neubauten beherbergt. Die drei
Gebäudekörper sind im ersten
Obergeschoss durch ein Binde-
glied, welches einen Raum für
die zentrale Markthalle aufspannt,
miteinander verbunden. Diese
Aufgliederung des grossen benö-
tigten Volumens und deren Form-
gebung, erlaubt eine Anpassung an
den Massstab des Sarner Dorf-
zentrums, wie auch an das hist-
orische Bankgebäude an der Bahn-
hofstrasse. Die Neu- und Anbauten
verstehen sich als zurückhaltende
Ergänzung zum bestehenden Bau.
Das grössere Neubauvolumen der
ersten Etappe, welches vorwiegend
Büroräume enthält, ist entlang der
Nachbarparzelle Frauenkloster mit
einem, für den Abbruch des beste-
henden Anbaus aus dem Jahre
1966, genügenden Abstand positi-
oniert. Das kleinere Volumen der
zweiten Etappe, welches die Räume
für Kundenberatung und Weiter-
bildung enthält, wird auf das belas-
sene Untergeschoss des Anbaus an
die Flucht des bestehenden Anbaus
gestellt. Somit wird die Baumallee
und der klar definierte Strassenraum
am Eingang des Dorfzentrums
weitergeführt und erhalten. Es wird
jedoch ein Platz an der Verzweigung
Brünigstrasse – Bahnhofstrasse
freigespielt, welcher dem Altbau
genügend Raum gibt und gleich-
zeitig auf den Eingang zur Markt-
halle hinweist.
Zwischen den Gebäuden befindet
sich jeweils ein ebenerdiger Kunden-
eingang zur Schalterhalle – dies er-
laubt, die Markthalle als einen halb-
öffentlichen Raum erlebbar zu
machen und gleichzeitig einen Zug-
ang vom Dorfzentrum, vom Bahnhof
und vom Kurzzeitparking zu erhalten.
Die übrigen Räume im Erdgeschoss
sind dem Niveau des Altbaus an-
gepasst und bieten somit auch den
geforderten Hochwasserschutz.
Ebenso erlauben im ersten Ober-
geschoss die Niveaus der Neu-
bauteneine durchgehende Anbin-
dung an den Altbau – und kreieren
so eine zentrale Verbindungsebene
zwischen den verschiedenen
Abteilungen.
Die Fassadengestaltung der Neu-
bauten zielen durch die unregel-
mässige Verwendung eines repeti-
tiven Elementes (vorfabrizierte
Betonstützen) auf einen abwechs-
lungsreichen, homogenen Ausdruck,
welcher neben der detailreichen
Fassade des Altbaus bestehen
kann, diesen jedoch nicht zu imitie-
ren versucht. Dieser Fassaden-
ausdruck ist gleichzeitig ein Hinweis
auf die innere Flexibilität der
Gebäude.

Auszug aus dem Jurybericht:
Das Projekt orientiert sich an der
kleinmassstäblichen, heterogenen
Körnung des Dorfes Sarnen.
Die Projektverfasser erzeugen mit
der Positionierung der zwei neuen,
rechteckigen Baukörper im
Zusammenspiel mit dem beste-
henden Altbau der Bank eine gut
situierte Gebäudegruppe. Das
historische Bankgebäude wird
seiner Bedeutung entsprechend
freigestellt. (....)
Der Strassenraum der Brünigstrasse
wird klar definiert und der Weg der
Baumallee wird weitergeührt. An der
Ecke Brünig- / Bahnhofstrasse
entsteht ein Platz, der von der
rekonstruierten Westfassade des
Altbaus flankiert wird, im Weiteren
aber sehr zurückhaltend gestaltet ist.
Die Einzelteile der Gebäudegruppe
werden durch eine zweigeschossige,
dreieckige Markthalle, die auf dem
Niveau des gewachsenen Terrains
liegt, verbunden. Die Stellung der
einzelnen Bauten zueinander ergibt
drei gleichwertig gestaltete Eingänge
in die Markthalle, die allerdings sehr
sparsam ausformuliert sind.
Die Erreichbarkeit ist somit von der
Bahnhofstrasse, vom neu geschaffe-
nen Platz an der Brünigstrasse und
vom Parkplatz her optimal. (....)
Die Zuordnung der Nutzungen ist
klar und konsequent. Die Büroräume
sind vollumfänglich im bestehenden
Altbau und im grösseren Neubau-
volumen angeordnet, wo im Dachge-
schoss auch die Räume des Bank-
rates, der Direktion und Geschäfts-
leitung liegen. Das kleinere Volumen
nimmt die Nutzungen mit öffentli-
chem Charakter auf. Diese Nutzungs-
verteilung führt zu sehr zweckmässi-
gen, gut funktionierenden Einheiten.
Die Grundrissgestaltung der drei
Einzelbauten ist sachlich klar und
einfach. Sie ergibt attraktive,
hochwertige Arbeits-, Beratungs-,
Schulungs- und Konferenzräume mit
unterschiedlichen Bautiefen.
Während die Büroräume entlang den
Fassaden aufgereiht werden, liegen
die Erschliessungsflächen und die
Serviceräume im Kern der Gebäude.

Bei der Gestaltung der Markthalle
verdient der Einbezug der be-
stehenden Südfassade des Altbaus
lobende Erwähnung. Der sorgfältige
Umgang mit dieser „neuen“ alten
Fassade manifestiert sich darin,
dass die Fassade für eine Verbin-
dung nur an einem, gut gewählten
Punkt im ersten Obergeschoss
aufgebrochen wird. Das Thema
der Innenfassade wird bei den Neu-
bauten aufgenommen und fortge-
führt, was zu einem spannenden
Zusammenspiel führt. (....)
Die Fassaden der Neubauten sind
mit den horizontalen Decken-
bändern, den vertikalen Beton-
Rasterelementen in rhythmisierter
Anordnung und den raumhohen
Fenstern konsequent gestaltet.
Die Höhenentwicklung der Neu-
bauten nimmt Bezug zur Schich-
tung des Altbaus.
Diese einfache Formensprache
erlaubt es dem Altbau als haupt-
sächlich repräsentierendes Ge-
bäude aufzutreten, was seinen
Qualitäten absolut entspricht.
Die Dachgestaltung lehnt sich
formal an diejenige des Altbaus
an, sie wirkt aber zu schwer. (...)
Das Projekt überzeugt aus städte-
baulicher Sicht. Die äussere und
innere Gestaltung der Neubau-
ten ist gelungen und attestiert
den Verfassern einen respektvollen
Umgang mit dem Altbau. Die
betrieblichen Funktionalitäten
werden optimal gewährt.
Das Projekt „added value“ stellt
insgesamt einen wertvollen
Lösungsvorschlag dar.

offener Wettbewerb 2007
Auslober: OKB Sarnen
Kennwort: added value

PDF OKB Sarnen

offener Designwettbewerb

2010

Jeder Standort ist anders und hat seine speziellen Eigenschaften. Ein stand-ardisiertes Produkt, das in die unter-
schiedlichsten Situationen passt ist daher ein Kompromiss.
Das Desingkonzept “Variablé” beruht auf der Idee einer 'Non-Standard'-Serienproduktion, welche mit Hilfe von CAD-CAM Software und einem parametrischen Modell spezifische Anpassungen an jedem Einzelobjekt entsprechend dem individuellen
Standort ermöglicht. Jedes hergestellte Möbel ist ein Unikat, geformt durch die Parameter der Umgebung und den Nutzungsbedürfnissen. So lässt sich Formausdruck, Geometrie, Grösse und Proportion innerhalb eines assoziativen Entwurfes individuell optimieren und gleichzeitig ein klares und wieder-
erkennbares System von Erschein-
ungsbildern innerhalb der vernetzten Region schaffen. Durch die program-mierte Geometrie des Designs können Anpassungen einfach und kontrolliert ausgeführt und die für die Manufaktur notwendigen Daten automatisch gene-
riert werden, ohne dass in Planung
oder Ausführung ein Mehraufwand entsteht.
Die Photomontagen zeigen wie neben Nutzfläche, Höhe, Grundrissform und Proportion mit einem entsprechenden “ländlich-urban”- Parameter auch die
Dachform dem gebauten Kontext angepasst werden kann. Die Material-
isierung und Formensprache wird geprägt durch die CNC Produktios-
techniken mit möglichst hohem Anteil an automatisierten Prozessen. Form-
abwicklungen werden mit einem 2D Laser aus Stahlblechen zugeschnitten und mit einem einheitlichen Filletradius mittels CNC Biegemaschine in die be-
stimmten Kurven geformt. So ent-
stehen möglichst grosse zusam-
menhängende Teile, die zu einer
steifen Schale zusammengeschweisst
werden. Die runden Ecken werden
aus präzise zugeschnittenen Metall-
platten in einer Halkugel in die per-
fekte Passform gepresst. Einzelne
Teile werden verzinkt oder lackiert.
Die Eigenschaft des parametrischen
Modells stellt sicher, dass bei jeder
Adaption sämtliche Flächen planar
bleiben und Limiten der Fabrikation-
möglichkeiten eingehalten sind.
Für allfällige spätere Reparaturen
können jederzeit auf Grund archivi-
erter Daten Teile nachgefertig
werden, woduch ein Ersatzteillager
überflüssig wird.
Die technischen Zeichnungen werden
ebenso automatisiert erstellt, wie die
Exportdaten (unfolding und unstamp)
für die Manufaktur. Die Abmessun-
gen und Dimensionen werden durch
das justieren der Parameter generiert.
Mit den gebogenen Radien hat die
Schale eine hohe Aussteifung und
kommt mit wenig Konstruktionsma-
terial aus. Die Blechdicke sowie all-
fällig aufgesetzte Verstärkungen des
Daches sind von den resultierenden
Spannweiten abhängig und werden
individuell angepasst.

offener Wettbewerb
Auslober: Verein Südkultur SG
Kennwort: Variablé
2. Runde

PDF Südbodul

offener Städtebau-Wettbewerb
2008

Seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurden in Bern und den angrenzenden Gemeinden eine Serie moderner Wohnbauprojekte erstellt, welche dank Ihrer konsequenten und teils sogar radikalen Konzeption - in Bezug auf Massstäblichkeit und Organisation - neue Zentralitäten in der Peripherie von Bern zu schaffen vermochten. Diese Archipel bauen Ihre Identität nicht auf gegenwärtig so modische stadtebäuliche Konzepte wie Stil (die Gebäudehülle als letztes Refugium der Planer) oder Katalog-Urbanismus (Alles-ist-möglich: ein Mosaik der Indifferenzen). Vielmehr waren es grundsätzliche Versuche, auf gesellschaftliche Entwicklungen und Bedürfnisse - Wohnungsmangel, Massenmotorisierung, suburbane Expansion und Stadtflucht - zu reagieren und angemessene Wohnformen und Siedlungstypologien anzubieten. Diese Antworten mögen heute teils als erfolgreiche städtebauliche Projekte gelten, teils als typische Fehlplanungen jener Zeit: Jedes für sich besitzt jedoch dank seiner städtebaulichen Einheit eine eigenständige, klar identifizierbare Identität, unterscheidbar von anderen Stadtteilen; als Konstellation charakteristischer urbaner Artefakte ermöglichen sie eine alternative Lesart der wach-
senden Stadt-Region Bern, in der - nebst der Wahrnehmung der Stadt als Mittelpunkt-Peripherie-Gegensatz oder der Stadt als blosses Netzwerk von Infrastrukturen und Mobilität - das Wohnen in seiner Essenz ein konsti-tuierender Bestandteil ist. Das zukünftige RiedDas Ried wird nach seiner vollständigen Erstellung Raum für mehrere Tausend Einwohner bieten. Wir denken, es ist legitim, das zukünftige Ried als städtisches Quartier zu sehen, in welchem nicht nur geschlafen wird, sondern vielerlei Aspekte des täglichen Lebens stattfinden. Gleichzeitig ist offensichtlich, dass dem Gebiet heute (und möglicherweise auch noch in einem oder zwei Jahrzehnten) jeglicher städtischer Charakter fehlt, welcher nicht alleine durch das Bauen von bestimmten Gebäudetypologien erreicht werden kann: Nutzungsmix und -Intensität, Inbesitznahme durch die Bewohner etc.Die Rahmenbedingungen, welche wir für die Bebauung des Rieds vorschlagen, fixieren deshalb einige wenige essentielle Punkte von öffentlichem Interesse, welche eine zukünftige urbane Entwicklung des Rieds ermöglichen: Erschliessung und Strassenräume, Umriss der Baufelder und Höhenentwicklung, Grünräume. Jenseits dieser Regeln - und bedingt durch diese - ist über die nächsten Jahrzehnte eine maximale Freiheit in der Erstellung von innovativen Bautypologien und Nutzungen möglich. ErschliessungEine kontinuierliche Strassenerschliessung in zwei Etappen bildet die Grundlage für die Entwicklungsfähigkeit des Quartiers Ried. Vom stadtmorphologischen Gesichtspunkt sind stark integrierte (im Gegensatz dazu: stark segregierte) Quartiere mit dem Wegnetz ihrer Umgebung verflochten und weisen eine hohe Durchlässigkeit auf. Sie sind nicht allein das Ziel von Bewegungen, sondern werden auch durchquert. Aus diesem Grund weisen sie unter anderem ein höheres Potenzial für die Entwicklung öffentlicher oder kommerzieller Nutzungen auf als morphologisch segregierte Gebiete. Um dieses zukünftige Potential für das Ried zu erhalten, schlagen wir anstelle von Sackgassen mit totem Ende zwei kontinuierliche Strassenschlaufen vor, welche Brüggbühlstrasse und Landorfstrasse verbinden. Ein kleinmaschiges, durchlaufendes Wegnetz für den Langsamverkehr überlagert diese Groberschliessung. Zwei weiträumige Grünräume weisen unterschiedliche Charakteren auf: Der grosse Grünraum entlang des Waldes liegt ausserhalb der Ueberbauung, er ist noch immer Teil eines überregionalen Freiraumsystems. Seine Nutzung soll nicht primär Bedürfnisse der neuen Anwohner befriedigen, sondern jene der gesamten Gemeinde. Der zweite grosse Grünraum liegt im Gebiet des Weilers: Mit den bestehenden Landwirtschaftsgebäuden, neuen Schulbauten und der starken Vernetzung in die Ueberbauung Ried besitzt er den Charakter eines urbanen Obstgartens, er ist Teil der Siedlung. Beide Grünräume sind ökologisch gut an das übergeordnete Grünraumsystem angebunden. Landmarke, Höhenen-twicklungDas Ried als Wohngebiet bedarf im regionalen Kontext keiner Markierung durch Hochhäuser, solche sind im Gebiet des Bahnhofs Niederwangen denkbar. Die süd- bis nordwestlich orientierten Hänge des Baugebiets garantieren attraktive Ausblicke auch ohne Hochhäuser. Wir schlagen den Verzicht auf höhere Gebäude vor, stattdessen eine Bebauung mit Gebäuden, welche gestaffelt dem coupierten Terrain folgen. Eine eigen-ständige Identität soll nicht durch eine abstrakte Skyline erzeugt werden, sondern durch markante und intere-
ssante Räume innerhalb und ausserhalb der neuen Siedlung. Die Baufelder beschränken die Bauhöhe auf vier Geschosse, vor der Tubentränki partiell auf 3 Geschosse.BaufelderZugunsten einer räumlichen Kontinuität der öffent-lichen und halböffentlichen Aussen- und Strassenräume schlagen wir vor, mit geometrisch einfachen Baufeldern die Form der Bebauungen und Zwischenräume festzulegen. Die Ausrichtung reagiert auf die Exposition und die Topographie. Anschlusspunkte der Erschliessung und Langsamverkehrsverbindungen werden definiert. Durch das Zusammenfügen der Baufelder entstehen Zwischenräume unterschiedlicher Dimension und Lage: Strassenräume, öffentliche Plätze, Quartierstrassen, Wege.Die vorgeschlagenen Bebauungsregeln fokussieren auf jene Stellen, welche für die Qualität des zukünftigen öffentlichen Raumes entscheidend sind. Dort, wo die Baufelder die Quartierstrasse berühren, schlagen wir für die Uebergänge städtische Lösungen vor: Anstatt Rabatten und Abstandsgrün Möglichkeiten für ebenerdiges Kleingewerbe, Ateliers, Loftwohnen und kollektive Einrichtungen. Zum Waldrand hin wird der Uebergang Siedlungsgebiet-Waldrand mit muralen Themen artikuliert: Klare Trennungen zwischen öffentlichen und privaten Aussenräumen. Die Vorgaben am Perimeter der Baufelder werden mit einer reduzierten Regeldichte im Baufeldinnernkompensiert. EtappierungInnerhalb der 3 Hauptbaufelder sind Etappierungen in aus heutiger Perspektive sinnvoller Grösse aufgezeigt (Total 10 Etappen). Es ist jedoch durchaus denkbar und möglich, die einzelnen Bauetappen innerhalb der 3 Hauptbaufelder zu verkleinern und zu vergrössern, im Sinne einer längerfristigen Planungsflexibilität.

Zusammenarbeit mit Tom Weiss, Raumbuerau
www.raumbuerau.ch
Wettbewerb offenes Verfahren 2007
Aulosber: Gemeinde Köniz

mail@durrerarchitekten.ch

Telefon +41 41 662 17 71

Durrer Architekten AG
dipl. Arch. FH ETH MA SIA
Moosstrasse 7
CH-6003 Luzern

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Geschäftsleitung

Daniel Durrer, dipl. Arch. ETH SIA

Reto Durrer, dipl. Arch. FH MA SIA

Matthias Blumer, dipl. Arch. MA FHZ

Mitarbeiter

Alexandra Bohren, Hochbauzeicherin

Jacqueline von Siebenthal, Zeichnerin

Christian Rast, Hochbauzeichner

ehemalige Mitarbeiter

Lea Nussbaumer, dipl. Arch. MA FHZ

Patrick Ligabue, Hochbauzeichner

Katharina Henschke, Hochbauzeichnerin

Ana Bela Amstad, dipl. Arch. BA FHZ

Sabrina Mathis, dipl. Arch. BA FHZ

Maja Udilovic, Architektin in Ausbildung

Meret Speiser, Arch. FH / MA Kunsthist.

Abel Basurto, dipl. Architekt MA

Sophie Keller, dipl. Architektin

Ane Lang, dipl. Architektin

Rodrigo Loaiza, MArch B.I.

Elia Malevez, dipl. Architektin FH

Mathias Reinhard, dipl. Architekt MA

'Haus ist zu einem Bijou geworden'
Neue Obwaldner Zeitung 2.02.2015

'KARTON Architektur im Alltag Zentralschweiz'
Heft Nummer 26 Januar 2013

'Roter Nagel im Garten... Auszeichnung IHS'
ONZ 11.11.2011

'Roter Nagel bezeichnet Baukultur von hoher Qualität'
Neue Nidwaldner Zeitung 16.11.2011

'Neues Haus an alter Stelle'
Neue Nidwalden Zeitung 10.11.2011

Videobeitrag 'Roter Nagel Haus am Hubel'
www.art-tv.ch Beitrag November 2011

'Wohnen im Denkmal'
Werkstil ISBN 978-3-033-03623-9

'Wenn aus Obstbäumen Häuser werden'
ONZ 14.10.2011

'An den Grenzen der Standardisierung'
Archithese Heft 4.2006 CAAD CAAO

Zur Unterstützung unseres Teams im Bereich Projektierung und Ausführung suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung

eine/n Hochbauzeichner/in

sowie

eine/n Architekt/in FH oder ETH

Wir bieten die Möglichkeit, in einem jungen Team spannende Projekte selbständig abzuwickeln, eine moderne Infrastruktur und ein Arbeitsplatz an zentraler Lage in Luzern.

Wir erwarten fundierte EDV-Kenntnisse (vorzugsweise ArchiCad), eine effiziente und selbständige Arbeitsweise sowie viel Freude an der Architektur.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an:

r.durrer@durrerarchitekten.ch