Täglich mit Einbruch der Dunkelheit bis 22h auf dem Kappelplatz.
MFH GRUNDSTRASSE
2015
Im Sarner Dorfkern entstand ein Wohnhaus für Junge und Junggebliebene. Das Gebäude umfasst sechs Studiowohnungen und ein Atelier. Der hohe Gebäudekörper auf dem schmalen Grundstück behauptet sich mit seinem charakteristischen Grundriss und der expressiven Dachform selbstbewusst gegenüber den grossen Volumen in der unmittelbaren Nachbarschaft.
Dabei übernimmt das Projekt eine Scharnierfunktion zwischen den historischen Bauten und den abstrakten, angrenzenden Flachdachkörpern. Die expressive, zweigeschossige Dachlukarne bietet einen Ausblich durch eine Baulücke in die Bergwelt.
Fünf “loftartige” Studio-Wohnungen mit je ca. 60 m2 Wohnfläche werden über ein offenes Treppenhaus erschlossen. Im zwei-
geschossigen Dachgeschoss befindet sich eine 3.5-Zimmer Wohnung mit 90 m2 Wohnfläche und einer grosszügigen Dachterrasse.
Bauherrschaft: privat
Planung: 2011 - 2013
Bauzeit: 2014 - 2015
Bauvolumen: 2’500 m2
Mitarbeit: Elia Malevez, Abel Basurto
Baumanagement: Eggimann Architekten
Adresse: Grundstrasse 3, Sarnen
Photos: Martin Wittwer/ www.freitreppe.com
Siehe auch: archdaily.com
HAUS BRITSCHGI
2015
Das denkmalgeschützte Wohnhaus von 1838 wurde sorgfältig restauriert und renoviert. Durch ein neues, aussenliegendes Treppenhaus, welches unterirdisch mit der Tiefgarage der Überbauung Wijermatt verbunden ist, können drei unabhängige Wohnungen erschlossen werden. Im Hochparterre befindet sich eine 4-Zimmer Wohnung mit Gartenzugang, im 1. Obergeschoss eine 3.5-Zimmer Wohnung mit Balkon und im 2. Obergeschoss eine 4.5-Zimmer Maisonettwohnung mit einem spannenden Dachraum und einer grossen Terrasse.
Das Haus ist historisch von hoher Bedeutung (regional mit 19 Punkten). Es wurde vom Obwaldner Arzt Franz Josef Durrer erbaut und ist ein stolzer Vertreter des klassizistischen Biedermeierstils damaliger Profanarchitektur. Die seit der Bauzeit wenig veränderte Bausubstanz zeugt von hoher Bauqualität und Handwerkskunst. Bemerkenswert sind die bis unters Dach massiv gemauerten und bis zu 90 cm dicken Aussenwände. Die Innenräume sind mit kunstvollen Stuckaturen, Wandtäfer und reichhaltigen Parkettböden geschmückt.
Das Haus wird von einem idyllischen Garten umgeben. Die Anlage besitzt einen alten Baumbestand welcher durch neue Pflanzen, Sitzplätze und Wege ergänzt wird, wodurch eine grüne Oase mitten im Kernser Dorfzentrum entsteht.
Die Wohnungsgrundrisse sind geprägt durch die typische Raumgliederung des historischen Gebäudes und sind von allen vier Himmelsrichtungen natürlich belichtet. Die vergleichsweise hohen Räume sind durch zierliche Nussbaumtüren verbunden. In den tiefen Mauern bilden sich raumhohe Fensternischen, welche mit der umlaufenden Wandverkleidung den Räumen einen herrschaftlichen Charakter verleihen.
Adresse: Sarnerstrasse 6, Kerns
Bauherrschaft: privat
Planung: 2011-2014
Ausführung: 2013-2015
Mitarbeit: Abel Basurto
Fotos: Martin Wittwer/ www.freitreppe.com
HAUS AM HUBEL
2011
Das bestehende, zu eng gewordene Wohnhaus am Dorfrand von Wolfenschiessen soll einem Neubau, welcher drei Generationen der gleichen Familie Platz bietet, weichen.
Der Ersatzneubau wird, wie seinerzeit das alte Haus, nordseitig im Grundstück platziert und nahe an den Hubel gerückt. Er setzt sich aus zwei ineinander-greifenden Elementen zusammen: einem massiven ‚Rücken‘ als südseitige Verlängerung der bestehenden Garage entlang des Hubels sowie dem davorgestellten, an den Betonteil angelehnten Holzbau. Der Holzbau wird als Referenz an das bestehende Wohnhaus möglichst kompakt und mit ähnlichen Proportionen ausgebildet. Präzise gesetzte Einschnitte und Aufbauten interpretieren auf zeitgemässe Weise typische Elemente der ortsüblichen Wohn- und Bauernhäuser.
Der Neubau bietet mit zwei Wohnungen drei Generationen Platz. Die im Erdgeschoss liegende 4.5-Zimmer Wohnung dient den Eltern als Alterswohnung. Die obere Wohnung mit 8.5-Zimmern erstreckt sich über zwei Geschosse und wird von der Familie der Tochter bewohnt. Beide Wohnungen verfügen über getrennte Eingänge, sind jedoch intern über die Waschküche verbunden.
Beide Wohnungen haben einen teilweise ins Volumen eingeschnittenen Sitzplatz. In der Erdgeschosswohnung liegt dieser an der südwestlichen Gebäudeecke; in der Obergeschosswohnung ist er im Südosten platziert, womit der Hubel direkt erschlossen wird. Vom oberen Sitzplatz führt eine Treppe in den Garten. Der ostseitige Betonrücken nimmt sämtliche Nebenräume wie Keller, Waschküche und Technikräume auf. Die Hauptwohnräume befinden sich im Holzvolumen, wobei die Wohn- und Essräume nach Süden ausgerichtet sind. An der Ostfassade, gegen den Hubel gerichtet, befinden sich Nassräume wie Toiletten und Bäder, sowie die Küchen.
Die hinterlüftete Fassade wird mittels vertikalen, grau lasierten Holzlatten verkleidet. Die in Breite und Tiefe unterschiedlichen Latten werden in einer geplant unregelmässigen Abfolge montiert und ergeben je nach Sonnenstand und Wetter ein abwechslungsreiches Licht- und Farbenspiel. Dieses erinnert an seit Jahrzehnten wettergegerbte Fassaden und hilft dem Haus, sich von Beginn weg im Ortsbild zu integrieren.
ROTER NAGEL
NIDWALDEN MARKIERT
An sechs ausgewählten Orten wurde 2011 während zwölf Monaten der rote Nagel in Nidwalden aufgestellt. Diese Markierungen sollen Verborgenes sichtbar machen, Vergessenes in Erinnerung rufen, Hintergründiges in den Vordergrund stellen. Diese Anlässe finden abwechslungsweise alle zwei Monate mit dem Architekturforum Uri statt.
www.innerschweizer-heimatschutz.ch
PUBLIKATIONEN
'Roter Nagel in Nidwalden und Uri'
'Ein neues Haus an alter Stelle' Artikel in Neuen Nidwaldner Zeitung (NNZ) vom 10.11.11
Adresse: Hauptstrasse 25, Wolfenschiessen
Bauherrschaft: privat
Bauvolumen: 1’800 m3
Planung: 2007-2010
Realisierung: 2010-2011
Mitarbeit: Mathias Reinhard
KINDERGARTEN AARAU
2015 / ohne Rang
„Ein Kind hat drei Lehrer: Der erste Lehrer sind die anderen Kinder. Der zweite Lehrer ist der Lehrer. Der dritte Lehrer ist der Raum“ – Otto Seydel
Mit seiner klaren Figur und Ausrichtung wird das neue FuSTA/ KIGA-Haus zum selbstbewussten Baustein in der ge- wachsenen Schulanlage Rohr und schliesst diese im Norden linear ab.
Die Positionierung bewirkt eine starke Präsenz beim Eingang zum Schulareal und schafft im Süden eine grosszügige, gut besonnte und von der Hinterdorf- strasse abgeschirmte Rest- und Freifläche für Aussenaktivitäten.
Die beiden Betriebseinheiten werden in zwei eigenständigen Gebäuden unterge- bracht, sind aber durch einen Zwischenhof dem geschützten Aussenbereich der Krippe – und einer durchgehenden Fassadengestaltung zu einer formalen Einheit zusammengefasst. Die grosse horizontale Ausdehnung der Fassade wird durch den Rhythmus der Dachform wieder aufgebrochen und erhält eine „häusliche“ Massstäblichkeit. Abstrakt gehaltene Öffnungen überlagern jeweils zwei Gibelkörper und fassen die dahinter liegenden Nutzungseinheiten zusammen.
Der Zugang für Hort und Krippe erfolgt prominent über den Vorplatz am Tor zur Schulanlage, die Kindergarten werden über den südlichen, von der Strasse abgewandten Aussenbereich erschlossen. Die gedeckten Eingänge sind jeweils mit Volumeneinschnitten ausgebildet.
Die drei autonomen Kindergarten sind ebenerdig nebeneinander organisiert, gleich ausgerichtet und können bei Bedarf intern verbunden werden. Die Haupträume werden durch eingeschobene Körper wie dem gedeckten Aussenraum, dem als „Haus im Haus“ ausgebildeten Arbeitsraum sowie dem Serviceblock zoniert. Der mit einer Schiebewand akustisch abtrennbare Gruppenraum schliesst direkt an den Hauptraum an und erlaubt räumliche Quersichten und Sichtkontakt.
Die Räume sind durch zwei Fassaden und mehrere Oblichter genügend belichtet, erlauben vielseitige Ausblicke und das unmittelbare Erfahren des Tageslichtverlaufs. Die Gibelform generiert einerseits eine grosszügige Raumwirkung und vermittelt andererseits eine häusliche Geborgenheit. Krippe und Hort sind auf zwei Geschossen organisiert. Ein gemeinsamer Eingangsbereich erschliesst im Erdgeschoss die zwei symmetrisch angeordneten Krippen, welche durch den verglasten Mehrzweckraum verbunden sind. Der grosse Spielraum öffnet sich jeweils seitlich zur Umgebung hin und bietet im Osten einen direkten Zugang zum geschützten, gemeinsamen Aussenraum.
Im Obergeschoss befinden sich die Räume des Horts. Aufenthalts- und Essbereich sind im Westen mit Aussicht auf Schule und „Schachenbalkon“ untergebracht. Ebenso wie bei den im Osten angeordneten Mehrzweckräumen lassen sich hier die einzelnen Einheiten mittels Faltwand unterteilen oder zusammenlegen und erlauben eine flexible Nutzung. Für die Erschliessung des Obergeschosses kann bei Bedarf ein Treppen- oder Personenlift eingebaut werden.
Der Aussenraum ist entsprechend den unterschiedlichen Bedürfnissen der Funktionseinheiten gestaltet. Die grosszügige Auskragung im Eingangsbereich schafft einen vielseitig nutzbaren gedeckten Aussenbereich für die Kinder vom Hort. Er öffnet sich zur Schule und zum neu geschaffenen Rasenplatz. Die intensiv begrünte, grosszügige Spielwiese wird lediglich mit ein paar schattenspend- enden Bäumen eingerahmt und integriert gleichzeitig die Sitzgelegenheiten vor der bestehenden Turnhalle.
WIJERMATT, KERNS
2010 / 1. Rang
Mittels eines Studienauftrages wurde ein Vorschlag gesucht, welcher zu wirtschaftlich guten Bedingungen eine Siedlung mit hoher Wohn- & Lebensqualität auf dem zentral gelegenen Grundstück Wijermatt in Kerns ermöglicht. Es wird die Realisierung einer nachhaltig konzipierten Anlage mit ca. 85 Miet- beziehungsweise Eigentums-wohnungen beabsichtigt.
Der Studienauftrag wurde durch die Eberli Generalunternehmung AG Sarnen in Auftrag gegeben und in einem Konkurrenzverfahren mit vierArchitekturbüros durchgeführt.Durrer Architekten konnten mit ihrem Projekt „Scheeni Uissichte“ das Preisgericht überzeugen. Es ist ihnen gelungen mit den geplanten Neubauten auf die Massstäblichkeit der Umgebung und auf die geforderten betrieblichen Vorgaben einzugehen.
Durrer Architekten wurden mit der Überarbeitung des Wettbewerbprojektes und der weiterenPlanung beauftragt. Die Quartierplaneingabe ist auf Ende Jahr und die Baueingabe im Frühling 2011 geplant.
Auszug aus dem Jurybericht:
Obwohl wir uns in einem Gebiet mitunterschiedlichen Bautypen ausverschiedenen Zeiten befinden, ist ihre Bauten sowohl in Bezug auf dieKörnung und Massstäblichkeit wieauch auf ihre Stellung innerhalb derUmgebung verweben. Dieses zentrale Anliegen setzen sie auf überzeugende Art um, die Neubauten
sind im Situationsplan kaum auszumachen, in der Architektur sprechen sie dann richtigerweise eine eigene zeitgemässe Sprache von ebenfalls
hoher Qualität.
Die durch die geforderte Verbindung bestehende Gefahr, das zusammenhängende Gebiet zu teilen wird durch die geschickte Strassenführung vermieden, das Areal wird gleichmässig möbliert, sodass auch alle Aussenräume ähnliche Abmessungen erhalten.
Sämtliche Einheiten der zwei- bis dreibündigen Typen orientieren sich
in drei bis vier Richtungen. So entstehen differenzierte Ausblicke in verschiedene Richtungen und eine attraktive Spannung zwischen ‚dörflicher’ Dichte und Weite. Das bestehende Haus ‚Röthlin’ wird respektvoll behandelt, behält seinen Umschwung und wird sogar zur Referenzgrösse für die Stirnfassaden der neuen Wohnhäuser.
Die Wohnungen sind klar organisiert, mit wenigen Ausnahmen gut orientiert und besonnt und die meisten Nassräume liegen an den Fassaden.
Zwei von der neuen Durchfahrtsstrasse erschlossene Parkgaragen sind direkt mit den einzelnen Wohnhäusern verbunden, ein ‚organisches’ Wegnetz garantiert die notwendigen Fussgängerverbindungen.
Zusammenfassend handelt es sich bei dem Projek um ein sehr stimmiges, sich sensibel mit der Umgebung verbindendes Projekt von hoher Qualität, das trotz starkerIntegration ein hohes Mass an Eigenständigkeit und Identität besitzt.
Verfahren: Studienwettbewerb auf Einladung
Auslober: Eberli GU
PDF Wettbewerbsbeitrag
Der Wettbewerbsperimeter liegt am Rande des Sarner Dorfes in der Nähe der Autobahn A8. Er ist allseitig von unterschiedlichen Bebauungsmustern mit unterschiedlichen Typologien wie Einfamilien-hausquartier, viergeschossigen Wohnbauten, Kirchareal und Industriezone umgeben. Die verschiedenen an diesem speziellen Ort aufeinander treffenden Strukturen verlangen nach einer in sich geschlossenen Bebauungsform, die in der Lage ist, zwischen den unterschiedlichen Körnungen zu vermitteln.
Das Projekt Allmendhof schlägt eine in seiner Umgebung eigenständige Typologie vor, die im Hinblick auf einen sorgfältigen Umgang mit Bauland ein ortsverträgliches, verdichtetes Bauen mit grosszügigen Freiflächen zulässt und gleichzeitig gute Aus- und Durchsichten ermöglicht.
Drei unterschiedlich lange Gebäudekörper, welche entlang der Parzellengrenze situiert sind, definieren einen innenhofartigen Zwischenraum der sich auf drei Seiten öffnet. Die dabei entstehenden räumlichen Qualitäten in der Beziehung von Innen und Aussen, Hof- und Strassenseite schaffen eine interessante Wohnatmosphäre und geben den Wohnungen nebst der Aussicht auf die umliegende Bergwelt eine weitere Dimension.
Mit der vorgeschlagenen Anordnung der Bauten lassen sich die Lärmimmissionen der A8 reduzieren, indem ein länglicher, dreigeschossiger Gebäudekörper im Südosten (Haus 2) eine Art 'Schallrücken'
bildet. Nordostseitig wird der Hof mit einem kürzeren, dreigeschossigen Gebäudekörper (Haus 1) gehalten. Dieser ist entsprechend einer optimalen Besonnung in Richtung Südwesten zum Innenhof hin orientiert. Im Westen nimmt ein zweigeschossiges, abgewinkeltes Gebäude (Haus 3) die Geometrie des angrenzenden Einfamilienhausquartiers auf und definiert gleichzeitig den geschützten Hofraum gegenüber der Flüelistrasse. Durch die reduzierte Gebäudehöhe wird ein subtiler Übergang zur Geschossigkeit des Einfamilienhausquartiers und des Kirchenareals hergestellt, sowie der Einfall der Abendsonne in das Innere der Bebauung optimiert.
Mit dem Projekt Allmendhof lassen sich insgesamt 24 attraktive Wohnungen für Junge, Familien sowie für ältere Bewohner realisieren. Es offeriert einen breiten Mix von 2.5- bis 5.5-Zimmer Wohnungen mit einer grossen Palette an verschiedenen Grundrissen und Wohnungsgrössen. Gemäss der sich (demografisch) abzeichnenden Nachfrage beinhaltet der Mix einen hohen Anteil an 3.5-Zimmer Wohnungen sowie eine maximierte Anzahl von grosszügigen Erdgeschoss- und Attikawohnungen.
Die vorgeschlagenen Grundrisse können sowohl als Miet- wie auch als Eigentumswohnungen ausgebildet werden. Alle Wohnungen sind auf drei bis vier Seiten belichtet und verfügen über jeweils eine Nasszelle mit Tageslicht. Durchgehende Wohn-/ Essbereiche bringen insbesondere auch bei den Ost-West orientierten Wohnungen viel Licht und Sonne in den Tagesbereich. Die Wohnräume orientieren sich mit ihrem Aussensitzplatz oder Balkon zum Hof hin. Diese sind im Bereich Küche/Essen zur Hälfte im Gebäudevolumen eingezogen und zur Hälfte ausladend, wodurch ein windgeschützter, privater Aussenbereich der Wohnungen gewährleistet ist. Je nach Besonnung, Lärmimmission und Lage zum Hof haben die Wohnbereiche den Balkon auf der einen oder anderen Seite sowie ein raumhohes Wohnfenster auf der entsprechend gegenüberliegenden Seite. Die Erschliessungsgänge in den Wohnungen bieten mit ihrer grosszügigen Breite viel Platz für Einbauschränke, welche eine komfortable Alternative zu einem Reduit auf engem Raum bieten. Die einfache Gebäudestruktur lässt eine flexible Anpassung und eine Palette von Grundrissvarianten zu.
Die Hauseingänge sind jeweils strassen- oder trottoirseitig angeordnet. Über einen zusätzlichen Ausgang gelangt man direkt in den gemeinsam genutzten Innenhof. Der Verkehr wird ausschliesslich über die Militärstrasse erschlossen, an welcher sich Besucherparkplätze sowie die Zufahrt zur unterirdischen Einstellhalle befinden. Sämtliche Wohnungen sind via Erdgeschoss oder Einstellhalle rollstuhlgängig erschlossen.
Die Aussenraumgestaltung differenziert einen öffentlichen Bereich entlang der Strassen und dem Kirchgemeindehaus und einen halbprivaten Bereich im Innern des Hofes. Dieser wind- und lärmgeschützte Aussenbereich ist nur über die Hauseingänge erreichbar und dient den Bewohnern als Erholungs- und Begegnungsraum und wird sicherlich den Allmendhof zu einem attraktiven Ort zum Wohnen und Leben verhelfen.
KITA OBERAEGERI
2014 / ohne Rang
Die unterschiedlichen künftigen Besucher werden in zwei unterschiedlichen und eigenständigen Häusern untergebracht, die Kinder im historischen Stationsgebäude mit rückseitigem Anbau und die Jugenglichen und Kulturinteressierten im Neubau nebenan, einem weiteren, ausgewogenen und selbstbewusstem Baustein im Ortskern von Oberägeri. Durch dessen Zurücksetzen und klares Separieren behält der kleine Körper des Stationsgebäudes seine ursprüngliche Präsenz im Ortsbild. Das Dach des rückwertigen eingeschossigen Anbaus überspannt den Zwischenraum, welcher dem Jugendtreff als gedeckter Aussenbereich dient und verbindet die zwei Gebäudekörper zu einer Anlage wie sie einst Stationsgebäude, Schopf und Remise bildeten.
Das historische Wohnhaus wird sorgfältig restauriert und bleibt in seiner Struktur weit möglichst unverändert. Die neue Nutzung ist so organisiert, dass ein Maximum an historischer Substanz wie z.B. Raumverkleidungen bestehen bleibt. Im Hochparterre und im Obergeschoss finden die zwei Gruppen der Kinderkrippe ihre Haupträume. Im natürlich belichteten Kellergeschoss befinden sich der gemeinsame Bastelraum und im Dachgeschoss der gemeinsame Kreativbereich. Die dienenden Räume wie Foyer, Garderobe, Nasszellen und Räume für die Krippenleitung sind im Anbau untergebracht. Der später vergrösserte Treppenhausanbau wird komplett erneuert und näher zu seiner mutmasslich ursprünglichen Form zurückgeführt. Die originale Treppe im Innern bleibt erhalten. Der Anbau besteht aus einer leichten Stahl-Glas Konstruktion, welche mit einer formalen Leichtigkeit dem Altbau andockt und den Aufsichtspersonen einen Überblickt über den Aussenspielbereich sowie den Krippenzugang gewährt.
Der selbstbewusste und diskrete Neubau wird zur neuen Adresse im öffentlichen Leben von Oberägeri. Seine Räume dienen einzig dem Zweck der Durchführung gemeinsamer Aktivitäten. Im Hochparterre und im Obergeschoss werden der Jugendtreff und der Kulturtreff untergebracht, welche durch ein gemeinsames Treppenhaus verbunden sind. Im natürlich belichteten Kellergeschoss sind die Nebenräume untergebracht. Die unterschiedlichen Lochfenster ermöglichen den Bezug zum öffentlichen Strassenraum und den Ausblick zur malerischen Seelantschaft. Die Architektursprache des Neubaus übernimmt Elemente des historischen Gebäudes wie Fassadensymetrie, Vierschilddach, Decorelemente und Farbigkeit, welche entsprechend zeitgemässer Materialisierung und Konstruktion übersetzt werden.Diesen Gesten unterstützen einen ausgeglichenen Dialog zwischen den unterschiedlich Bauten. Die grossen und geschossübergreifenden Fassaden-öffnungen generieren einen Masstabs-sprung der auf die öffentliche Nutzung hinweisst und die Bewohner und Jugend von Oberägeri einlät sich zu treffen.
FHGZ LUZERN
2015 / ohne Rang
Die höhere Fachschule Gesundheit Zentralschweiz positioniert sich mit einem markanten und identitätsstiftenden Gebäudekörper, welcher sich durch Proportion und volumetrische Fassadengliederung gut in die dichte Umgebung einfügt, in prominenter Art und Weise auf dem Spitalareal Luzern. Sie markiert Präsenz, nimmt aber zu den bestehenden und geplanten umliegenden Gebäuden einen gebührenden Abstand ein, was eine optimale Belichtung der Arbeitsräume ermöglicht.
Die ausgeschnittenen Eckbereiche des quadratischen Grundrisses verkürzen optisch die Fassadenlänge und greifen die Massstäblichkeit der umliegenden Bauten auf. Das Haus der HFGZ steht gleichzeitig auf den beiden vorhandenen Umgebungsleveln. Der Haupteingang auf Strassenniveau, welcher durch das auskragende Gebäudevolumen einen grossen gedeckten Vorplatz anbietet, empfängt die Studenten, Mitarbeiter und Besucher, welche mit dem öffentlichem Verkehr anreisen. Die Velofahrenden finden den Gebäudezugang im Norden auf dem Niveau des Urnerhofweges.
Das gewünschte Raumprogramm ist auf sechs Vollgeschossen und einem allseitig zurückgezogenen Attikageschoss angeordnet. Erschlossen werden die kranzförmig an der Fassade angelegten Räume mittels einer grosszügigen Treppenanlage, welche sich (einer Äskulapnatter gleich) im Innern eines Lichthofes in die Höhe schlängelt und einen direkten, übersichtlichen Zugang zu allen Abteilungen ermöglicht.
Die betrieblichen Einheiten sind geschossweise unterteilt. Im Erdgeschoss befinden sich ne- ben Empfang und Foyer, sowie einem grossen Sitzungszimmer beim Eingang, die Räume der Administration und Verwaltung. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Gemeinschaftsbüros der Lehrpersonen. Die innenliegenden und transparent ausgeführten Sitzungszimmer zonieren die allgemeine Verkehrsfläche und die Zugänge zu den Büroräumen.
Die Unterrichtsräume verteilen sich auf die darüber liegenden vier Geschosse, wobei die Labore und deren Nebenräume auf dem obersten Geschoss den Abschluss der Schulungsräume bilden. Die gleichmässig auf die Geschosse verteilten Pausen- und Lernnischen werden jeweils vom Erschliessungshof beziehungsweise von der Fassade her natürlich belichtet und ermöglichen regen Austausch aber auch konzentriertes Arbeiten, je nach Positionierung.
Die Cafeteria und die Mediathek befinden sich im grosszügig belichteten Dachgeschoss mit Zugang zur Terrasse - beide bieten Aussichts- und Rückzugsmöglichkeiten von hoher Qualität.
Das strenge Konstruktionsraster der Gebäudestruktur steht für eine hohe Flexibilität in der Nutzung. Das Achsmass von 2.64 x 2.64 m ermöglicht optimale Raumproportionen und Unterteilungs- sowie Verbindungsmöglichkeiten der Unterrichtsräume. So kann auch zu einem späteren Zeitpunkt auf eine geänderte Nutzungsanforderung reagiert werden.
Mit dem Projekt Nachtigall erhält die HFGZ ein sehr ökonomisches und kompakt organisiertes Schulgebäude mit optimal belichteten und gut proportionierten Schulräumen. Die innere Erschliessung mit Lichthof und plastischer Treppenanlage bietet viele Möglichkeiten für Blickkontakt und Begegnung, räumliche Qualitäten welche konzentriertes Lernen und kreatives Austauschen fördern.